01. Februar:

Liebe Feldbogenschützinnen und Feldbogenschützen


Habt ihr euch schon mal überlegt, aus Holz einen eigenen Bogen zu bauen?
Wenn man ein  geeignetes Stück Holz in die Hand nimmt und davon alles abmacht, was nicht zu einem Bogen gehört, dann müsste doch logischerweise ein Bogen übrigbleiben.
Klingt einfach, ist es aber in der Realität dann leider doch nicht.
Deshalb haben sich jetzt drei erfahrene PSV-Mitglieder zusammengefunden und das Projekt


„mein Bogen – ich  bau mir einen Holzbogen“

ins Leben gerufen.
„Die Drei“ sind Clemens Grebner, Thomas Kessmayer und Otto Ettenhuber. Da kommen etliche Jahre an Bogenbau und viele Erfahrungen zusammen, sowohl gute als auch schmerzliche.

Wie soll das gehen?

Eigentlich ganz einfach. Jeder der drei hat sich bereits einen Bogentyp ausgesucht und wird diesen in den nächsten Wochen (und Monaten??) bauen. Jeder in seiner eigenen Werkstatt mit seinem eigenen Werkzeug. Auf unserer Feldbogen-Homepage könnt ihr dann mit Bildersequenzen den Fortschritt beobachten und begleiten.
Wer also Lust hat mit Unterstützung dieser drei Bogenbauer einen eigenen Bogen zu bauen, kann sich gerne an diesem Projekt beteiligen.
Was braucht ihr dazu?

Der Stave
Das Wichtigste ist ein geeigneter Stave. Das ist ein Stück aus einem Baumstamm, aus dem der Bogen gemacht werden soll. Geeignete Hölzer gibt es natürlich viele. Hier sollen nur ein paar gängige genannt werden in der Reihenfolge ihrer Bearbeitbarkeit.
    • Esche, das typische Einsteigermaterial. Die Jahresringe sind sehr gut zu unterscheiden.
    • Robinie, schon deutlich anspruchsvoller da einiges härter als Esche und gleichmäßiger in der Farbe.
    • Eibe, die Königsklasse. Geeignete Stämme sind seltener. Ergibt aber die leistungsfähigeren Bögen.
Staves kann man übers Internet bei einigen Händlern kaufen, aber oft haben auch Schreiner am Ort geeignetes Holz da. Das können z.B. die Randbereiche von gesägten Brettern sein, vornehmlich aus dem Bereich der Baummitte. Wenn diese Bretter dann noch ca. 5 cm dick und 2 m lang sind, kann es schon losgehen. Je weniger Äste drin sind, umso besser.

Späne                  fertiger Bogen


Das Werkzeug
Eine kleine Werkstatt, ein Möglichkeit den Stave einzuspannen, ein Ziehhobel, diverse Stemmeisen, eine Ziehklinge und Schleifpapier.

Der Ablauf
In den nächsten Tagen werden wir mit Bildern auf der Homepage den Start bei jedem der Drei zeigen. Damit bekommt ihr einen ersten Eindruck. Zunächst wird der Stave vorbereitet und maschinell alles weggenommen, was auf keinen Fall zu einem Bogen gehört.
Clemens will einen Flachbogen bauen. Er hat dafür die Holzart Robinie gewählt. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung, speziell mit dieser Holzart, wagt er dieses Mal an einen sogenannten Snakebow. Er hat sich einen Stave zurechtgemacht der so krumm ist, dass man sich einen Bogen daraus gar nicht vorstellen kann. Lasst euch überraschen. Gewünschte Zugkraft soll so um die 45 Pfund liegen.
Thomas hat sich für einen Langbogen entschieden. Dafür verwendet er einen Eibe-Stave. Der Querschnitt soll ein an die englischen Longbows angelehntes abgeflachtes „D“ werden. Gewünschte Zugkraft soll so um die 45 Pfund liegen.
Otto plant einen jagdbogenähnlichen Typ aus Robinie mit unter Dampf gebogenen Recurve-Enden. Die Zugkraft dieses Bogens soll zwischen 35 und 40 lbs liegen. Da dieses Stück Robinie ein paar negative Besonderheiten hat, liegt auch noch ein Eibe-Stave bereit.

Wenn ihr Fragen habt oder einen Rat braucht, verwendet ihr diese Mailadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Damit werden alle drei Bogenbauer angeschrieben. Die Antwort wird dann ggf. unter den dreien abgestimmt.
Wenn der Rohling angezeichnet ist und die ersten Späne gefallen, kommt es auf die richtige weitere Vorgehensweise an.
Wir begleiten euch dabei. In geringem Rahmen können wir Holz und Werkzeug zur Verfügung stellen.
Ihr könnt über diese Adresse auch Bilder schicken oder anfordern.
Wenn die Form und die Abmessungen annähernd erreicht sind, geht es ans tillern. Damit wird die gewünschte Biegeform und die Zugkraft hergestellt.

Tillern
wäre als gemeinsamer Arbeitstag am Tillerbrett vorstellbar.

Einschießen
Zum Einschießen muss eine geeignete Sehne vorhanden sein. Diese kann man kaufen oder selbst herstellen, aber das wäre dann aber ein anderes Projekt.
Zum Einschießen treffen sich dann alle Teilnehmer und schließen das Projekt ab.

Wer hat das Interesse und den Mut hier mitzumachen?
Einfach hier anmelden:
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Es kann ja nichts schiefgehen. Im schlimmsten Fall, sollte also nichts Schießfähiges dabei rauskommen, gibt es ein paar neue Freunde, einen Haufen Späne für den Ofen und jede Menge an neuen Erfahrungen.
Wer möchte, kann seine Zwischenergebnisse und Endergebnisse ebenfalls auf unserer Homepage zeigen. Wenn nicht, dann nicht. Also ganz entspannt.

Ausblick
Wenn sich ein paar Interessierte fänden, könnten weiter Projekte sein:
    • Herstellen einer flämisch gespleißten Sehne.
    • Herstellen eines Pfeils nach historischen Vorbildern.
        ◦ Dazu herstellen einer Pfeilspitze aus Obsidian.

Wir „Drei“ würden uns über ein schönes Projekt freuen.
Clemens, Thomas und Otto